Burkina Faso
Ernährungssicherung für 1.500 vom Bürgerkrieg betroffene Familien
Seit 2019 haben sich die humanitäre Lage und die Sicherheitssituation in Burkina Faso dramatisch verschlechtert. Vor allem in den nördlichen und östlichen Regionen in den Grenzgebieten zu Mali und Niger konnten extremistische bewaffnete Gruppen ihre Präsenz ausbauen.
Es kam zu einer Vielzahl von Angriffen sowohl gegen das Militär als auch gegen Zivilisten. Ethnische und teils auch religiöse Zugehörigkeiten werden durch die verschiedenen an den bewaffneten Auseinandersetzungen beteiligten Akteure (djihadistisch-terroristische Gruppierungen, sog. Selbstverteidigungsgruppen, Militär) zunehmend instrumentalisiert. Von allen Akteuren werden regelmäßig Menschenrechtsverletzungen begangen.
Die Zahl der intern Vertriebenen wird derzeit auf ca. 920.000 Personen geschätzt und hat sich innerhalb von 18 Monaten mehr als verzehnfacht (ca. 80.000 Vertriebene im Januar 2019). Ca. 61 Prozent der intern Vertriebenen sind Kinder unter 18 Jahren. Die Ernährung von ca. 1,6 Mio. Menschen ist derzeit akut gefährdet. Mehr als 2.500 Schulen sind aufgrund der bewaffneten Auseinandersetzung geschlossen. Die Gesundheitsversorgung ist in weiten Teilen des Landes zusammengebrochen.
Durch die Grenzschließungen als Reaktion auf die COVID19-Pandemie ist es zu einem Anstieg der Lebensmittelpreise gekommen. Gleichzeitig sind die Preise, die für Vieh erzielt werden können, aufgrund einer verminderten Nachfrage um ca. ein Drittel gefallen. Viele Bauern haben keinen Zugang zu ihren Anbauflächen. Besonders kritisch ist die Ernährungslage in der jährlich auftretenden Mangelperiode von Juli bis Oktober, wenn die Ernteerträge des Vorjahres aufgebraucht sind und die nächste Ernte noch aussteht. Ein Großteil der intern vertriebenen Familien wurde von Gastfamilien aufgenommen. Doch auch deren Versorgung mit Nahrungsmitteln ist aufgrund der beschriebenen Situation stark gefährdet.
Begünstigte des Projektes sind 1.000 intern vertriebene und 500 aufnehmende Familien in neun Gemeinden. Die vorgesehenen Maßnahmen zielen auf die kurzfristige Absicherung einer ausreichenden Nahrungsmittelversorgung der begünstigten Haushalte ab. Insbesondere bei Kindern sollen dauerhafte Entwicklungsschäden durch Unter- und Mangelernährung verhindert werden.
Das Projekt wird mit 75.000 Euro aus Mitteln der Redel Stiftung gefördert.
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